Saale-Komplex

Maximale Eisrandlage (Drenthe-Stadium) des Saale-Komplexes (gelbe Linie). Die rote Linie zeigt zusätzlich die größte Ausdehnung in der Weichsel-Kaltzeit.

Der Saale-Komplex ist nach der stratigraphischen Tabelle für Deutschland 2016 (STD 2016)[1] der Zeitabschnitt des Mittelpleistozäns zwischen dem Ende der Holstein-Warmzeit (vor 0,3 Millionen Jahren) und dem Beginn der Eem-Warmzeit (vor 0,126 Millionen Jahren). Sein Hauptbestandteil ist die zweite der größeren Vergletscherungen durch einen skandinavischen Inlandeisschild in Nordeuropa und dem nördlichen Ost-, Mittel- und Westeuropa. Der Saale-Komplex wird in zwei Abschnitte gegliedert. Der Abschnitt „Untere Saale“ wird auch als „Saale-Frühglazial“ bezeichnet.[2] Der Abschnitt „Obere Saale“, in der Literatur auch als „Mittleres und Oberes Saaleglazial“ oder „Jüngere Saaleeiszeit“ bezeichnet, ist die Saale-Kaltzeit (in älterer Literatur und umgangssprachlich auch „Saale-Eiszeit“ genannt).[3] Die Vergletscherung erfolgte durch mehrere Eisvorstöße mit jeweils einer Glazialen Serie. Bei einer Zwischenlage mit Anzeichen eines wärmeren Klimas werden sie als Stadium und beim Fehlen solcher als Phase bezeichnet.

  1. Deutsche Stratigraphische Kommission, Hrsg.; Redaktion, Koordination und Gestaltung: M. Menning & A. Hendrich: Stratigraphische Tabelle von Deutschland 2016. Potsdam 2016 [1]
  2. Lothar Lippstreu: VI. Brandenburg. In: Leopold Benda (Hrsg.): Das Quartär Deutschlands. S. 116–147, Berlin Stuttgart 1995
  3. Lothar Eißmann: VIII. Sachsen. In: Leopold Benda (Hrsg.): Das Quartär Deutschlands. S. 171–198, Berlin Stuttgart 1995

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